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11. Mai 2013: Auswahlkriterien für einen Laptop


Die Anforderungen an einen Rechner sind unterschiedlich: Wer nur ein Gerät braucht, um sich um seine Mails zu kümmern, etwas zu surfen oder mal mit einem Office-Paket zu arbeiten, braucht nach heutigen Maßstäben wenig Rechenleistung. Am billigsten und einfachsten kommt man mit einem Laptop davon, denn der Bildschirm ist da schon eingebaut. Außer der Stromversorgung braucht man im einfachsten Fall keine weiteren Strippen, wenn man die Internetverbindung per WLAN aufbaut. Den Drucker kann man oft auch an sein ADSL-Modem, z.B. eine Fritz!Box, anschließen.

Auch für mich gibt es wenig Alternativen zu einem Laptop: Ich bin beruflich sehr viel unterwegs. Im Minimum kümmere ich mich mit meinem privaten Laptop abends im Quartier um meine Mails.

Eigentlich gehöre ich auch zur obigen Nutzergruppe etwas surfen, E-Mail und Office. Allerdings stieß ich mit meinem Weg, von Windows XP auf Linux umzusteigen auf Grenzen (siehe die PC-Tipps vom 6. Februar 2013).

Mein Forderungskatalog sah so aus:

  • matter Bildschirm (ich HASSE Rasierspiegel!)
  • leidlich flotter Mehrkern-Prozessor
  • Bildschirm der 15-Zoll Klasse. Kleinere Bildschirme zwingen zu verkleinerten Tastaturen, was für mich indiskutabel ist. Bildschirme der 17-Zoll-Klasse machen einen Laptop nur noch schwer transportabel.
  • Mindestens 3 USB-Schnittstellen, davon mindestens 2 in USB3-Ausführung

Über den Speicherausbau lasse ich mich hier nicht aus: Die üblichen 4 GB sollten in den meisten Fällen reichen. Im Zweifelsfall kann man den Arbeitsspeicher aber recht leicht und preiswert aufrüsten.

Die Marktuntersuchung

Bereits matter Bildschirm schränkte die Auswahl massiv ein: Nicht nur in dem Elektronikmärkten findet man fast ausschließlich Hochglanz-Bildschirme. Die mögen ja etwas schärfer wirken und daheim findet man vielleicht auch einen Aufstellort, an dem die Reflexionen nicht groß stören. Aber unterwegs nerven die Reflexionen einfach nur.

Leidlich flotter Prozessor erwies sich als das gerinste Problem. Schließlich lassen sich große Zahlen leicht in der Werbung nutzen. Leider fielen diesem Kriterium die Prozessoren der Firma AMD zum Opfer. Ich muss mich also auf den Quasi-Monopolisten Intel einlassen. Die Details dieser Entscheidung sind ziemlich technisch, das will ich mir hier ersparen.

Mindestens drei USB-Schnittstellen sollte kaum einer Erläuterung bedürfen. Wer Tastatur, Maus und Drucker anschließen will, hat schon alle drei Schnittstellen belegt. Aber die Forderung nach USB3 sollte ich erläutern: Für Tastatur und Maus ist USB3 natürlich völlig überflüssig.

Die 30 MB/s, die USB2 in der Praxis schafft, sind aber für heutige USB-Speichersticks, und erst recht für Festplatten, viel zu langsam. Wer 300 GB von der Festplatte sichern will, braucht dafür per USB2 300.000 MB / (30 MB/s) = 10.000 s oder rund 3 Stunden. Damit ist eine externe 1-TB-Festplatte der 70-EUR-Klasse gerade zu einem Drittel gefüllt. Deshalb empfehle ich schon länger, externe Festplatten nur noch mit USB3-Schnittstelle zu kaufen.

Die Forderung 2 USB3-Schnittstellen hat vor allem den Hintergrund, dass das Thema USB3-Hubs (Verteilerstecker) noch nicht so recht ausgereift ist. Will man also zwei USB3-Geräte gleichzeitig anschließen, kann man mit einem USB3-Hub technische Probleme bekommen. Die USB3-Geräte sollte man also möglichst direkt an den Rechner anschließen.

Eine recht gute Möglichkeit, Geräte nach solchen Kriterien zu selektieren, gibt es bei Heise online. Obige Kriterien plus eine Preisgrenze von 600 EUR, ein maximales Gewicht von 3 kg und 8 GB RAM schränken dort die Auswahl bereits auf 16 Geräte ein. Also reduzierte ich die Anforderung auf 4 GB RAM - da tausche ich einfach den Arbeitsspeicher mit meinem alten Notebook aus. So kam ich auf gut 130 Geräte - häufig nur Bestückungsvarianten.

Weitere Kriterien

Fast wäre ich bei einem Dell Vostro gelandet. Etwas Recherche führte aber zur Erkenntnis, dass man dort nur schwer an Arbeitsspeicher und Festplatte heran kommt. Weitere Kriterien waren die Händler und Klagen im Netz über laute Lüfter, "billige" Gehäuse usw.

Wer einen besonders leichten Rechner haben will, sollte auch auf den Akku achten: Der ist dort häufig ins Gehäuse eingeklebt, also nicht zu wechseln. Spätestens nach fünf Jahren kann man so einen Rechner nur noch am Netzteil betreiben, während man für leidlich gängige Fabrikate Ersatzakkus im Preisbereich 30-80 EUR bekommt. Und was macht man bei so einem Rechner, wenn man versehentlich ein Glas Wasser über die Tastatur gekippt hat? Siehe PC-Tipp vom 07.11.2012!

USB3-Dockingstation

Wer seinen Laptop öfter mal mitnimmt, stöpselt entweder ständig diverse Kabel ein und aus, oder benutzt eine Dockingstation. Traditionell gibt es Dockingstations für Business-Rechner. Diese Rechner haben auf der Unterseite einen speziellen Stecker, mit dem man sie auf eine passende Dockingstation aufsteckt und so alle Verbindungen herstellt. Maus, Tastatur, Netzteil, Bildschirm, Netzwerk usw. bleiben alle an der Dockingstation angeschlossen. Bei Kunden habe ich schon Leute erlebt, die ihren Rechner täglich mehrfach aus der Dockingstation holten und damit in die nächste Besprechung eilten. Diese Lösungen sind aber recht teuer und mit dem Rechner muss man meist auch die Dockingstation verschrotten.

Mit USB3 wird es fast genau so bequem: Man schließt das Notebook ans Netzteil und per USB3 an eine entsprechende, herstellerunabhängige, "Dockingstation" an. UBS3 ist schnell genug, um darüber den Rechner auch an Netzwerk und externen Bildschirm anzuschließen. OK, für Computerspiele ist das nichts. Aber der Rest geht so recht gut. Mit "USB3 Video docking" kann man entsprechende Produkte ab gut 100 EUR leicht ergoogeln.

Leider ist mein neuer Laptop schon seit fünf Tagen "auf dem Weg zur DHL-Filiale". Es lebe das Chaos!


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Alexander von Obert * http://www.techwriter.de/beispiel/11mai201.htm
Letzte Änderung: 11.05.13 (Erstfassung)


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