Die Anforderungen an einen Rechner sind unterschiedlich: Wer nur ein Gerät braucht, um sich um seine Mails zu
kümmern, etwas zu surfen oder mal mit einem Office-Paket zu arbeiten, braucht nach heutigen Maßstäben wenig
Rechenleistung. Am billigsten und einfachsten kommt man mit einem Laptop davon, denn der Bildschirm ist da schon
eingebaut. Außer der Stromversorgung braucht man im einfachsten Fall keine weiteren Strippen, wenn man die
Internetverbindung per WLAN aufbaut. Den Drucker kann man oft auch an sein ADSL-Modem, z.B. eine Fritz!Box,
anschließen.
Auch für mich gibt es wenig Alternativen zu einem Laptop: Ich bin beruflich sehr viel unterwegs. Im Minimum kümmere
ich mich mit meinem privaten Laptop abends im Quartier um meine Mails.
Eigentlich gehöre ich auch zur obigen Nutzergruppe etwas surfen, E-Mail und Office. Allerdings stieß ich mit
meinem Weg, von Windows XP auf Linux umzusteigen auf Grenzen (siehe die PC-Tipps vom 6. Februar 2013).
Mein Forderungskatalog sah so aus:
- matter Bildschirm (ich HASSE Rasierspiegel!)
- leidlich flotter Mehrkern-Prozessor
- Bildschirm der 15-Zoll Klasse. Kleinere Bildschirme zwingen zu verkleinerten Tastaturen, was für mich indiskutabel ist. Bildschirme der 17-Zoll-Klasse machen einen Laptop nur noch schwer transportabel.
- Mindestens 3 USB-Schnittstellen, davon mindestens 2 in USB3-Ausführung
Über den Speicherausbau lasse ich mich hier nicht aus: Die üblichen 4 GB sollten in den meisten Fällen reichen.
Im Zweifelsfall kann man den Arbeitsspeicher aber recht leicht und preiswert aufrüsten.
Die Marktuntersuchung
Bereits matter Bildschirm schränkte die Auswahl massiv ein: Nicht nur in dem Elektronikmärkten findet man
fast ausschließlich Hochglanz-Bildschirme. Die mögen ja etwas schärfer wirken und daheim findet man vielleicht auch
einen Aufstellort, an dem die Reflexionen nicht groß stören. Aber unterwegs nerven die Reflexionen einfach nur.
Leidlich flotter Prozessor erwies sich als das gerinste Problem. Schließlich lassen sich große Zahlen leicht
in der Werbung nutzen. Leider fielen diesem Kriterium die Prozessoren der Firma AMD zum Opfer. Ich muss mich also
auf den Quasi-Monopolisten Intel einlassen. Die Details dieser Entscheidung sind ziemlich technisch, das will ich mir
hier ersparen.
Mindestens drei USB-Schnittstellen sollte kaum einer Erläuterung bedürfen. Wer Tastatur, Maus und Drucker
anschließen will, hat schon alle drei Schnittstellen belegt. Aber die Forderung nach USB3 sollte ich erläutern:
Für Tastatur und Maus ist USB3 natürlich völlig überflüssig.
Die 30 MB/s, die USB2 in der Praxis schafft, sind aber für heutige USB-Speichersticks, und erst recht für Festplatten,
viel zu langsam. Wer 300 GB von der Festplatte sichern will, braucht dafür per USB2 300.000 MB / (30 MB/s) = 10.000 s
oder rund 3 Stunden. Damit ist eine externe 1-TB-Festplatte der 70-EUR-Klasse gerade zu einem Drittel gefüllt.
Deshalb empfehle ich schon länger, externe Festplatten nur noch mit USB3-Schnittstelle zu kaufen.
Die Forderung 2 USB3-Schnittstellen hat vor allem den Hintergrund, dass das Thema USB3-Hubs
(Verteilerstecker) noch nicht so recht ausgereift ist. Will man also zwei USB3-Geräte gleichzeitig anschließen,
kann man mit einem USB3-Hub technische Probleme bekommen. Die USB3-Geräte sollte man also möglichst direkt an den
Rechner anschließen.
Eine recht gute Möglichkeit, Geräte nach solchen Kriterien zu selektieren, gibt es bei Heise online. Obige Kriterien plus eine Preisgrenze von
600 EUR, ein maximales Gewicht von 3 kg und 8 GB RAM schränken dort die Auswahl bereits auf 16 Geräte ein. Also
reduzierte ich die Anforderung auf 4 GB RAM - da tausche ich einfach den Arbeitsspeicher mit meinem alten Notebook
aus. So kam ich auf gut 130 Geräte - häufig nur Bestückungsvarianten.
Weitere Kriterien
Fast wäre ich bei einem Dell Vostro gelandet. Etwas Recherche führte aber zur Erkenntnis, dass man dort nur schwer
an Arbeitsspeicher und Festplatte heran kommt. Weitere Kriterien waren die Händler und Klagen im Netz über laute
Lüfter, "billige" Gehäuse usw.
Wer einen besonders leichten Rechner haben will, sollte auch auf den Akku achten: Der ist dort häufig ins Gehäuse
eingeklebt, also nicht zu wechseln. Spätestens nach fünf Jahren kann man so einen Rechner nur noch am Netzteil
betreiben, während man für leidlich gängige Fabrikate Ersatzakkus im Preisbereich 30-80 EUR bekommt. Und was macht
man bei so einem Rechner, wenn man versehentlich ein Glas Wasser über die Tastatur gekippt hat? Siehe
PC-Tipp vom 07.11.2012!
USB3-Dockingstation
Wer seinen Laptop öfter mal mitnimmt, stöpselt entweder ständig diverse Kabel ein und aus, oder benutzt eine
Dockingstation. Traditionell gibt es Dockingstations für Business-Rechner. Diese Rechner haben auf der
Unterseite einen speziellen Stecker, mit dem man sie auf eine passende Dockingstation aufsteckt und so alle
Verbindungen herstellt. Maus, Tastatur, Netzteil, Bildschirm, Netzwerk usw. bleiben alle an der Dockingstation
angeschlossen. Bei Kunden habe ich schon Leute erlebt, die ihren Rechner täglich mehrfach aus der Dockingstation
holten und damit in die nächste Besprechung eilten. Diese Lösungen sind aber recht teuer und mit dem Rechner muss
man meist auch die Dockingstation verschrotten.
Mit USB3 wird es fast genau so bequem: Man schließt das Notebook ans Netzteil und per USB3 an eine entsprechende,
herstellerunabhängige, "Dockingstation" an. UBS3 ist schnell genug, um darüber den Rechner auch an Netzwerk und
externen Bildschirm anzuschließen. OK, für Computerspiele ist das nichts. Aber der Rest geht so recht gut.
Mit "USB3 Video docking" kann man entsprechende Produkte ab gut 100 EUR leicht ergoogeln.
Leider ist mein neuer Laptop schon seit fünf Tagen "auf dem Weg zur DHL-Filiale". Es lebe das Chaos!
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