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16. November 2015: Externe Festplatten: Neue Entwicklungen


Über externe Festplatten mit USB-Anschluss habe ich mich hier schon mehrfach ausgelassen. In Kurzform:

  • Externe Festplatten mit USB-Schnittstelle sind heute die einfachste, schnellste und billigste Möglichkeit, größere Datenmengen abzulegen. Eine 1-TB-Platte im 2,5-Zoll-Format kostet um die 60 EUR und hat mehr Speicherkapazität als 200 DVDs.
  • Externe Festplatten sind das optimale Speichermedium für Datensicherungen: Preiswerter und kompakter geht's nicht und man kann sie an praktisch jeden Rechner anschließen. Nach Gebrauch zieht man sie ab und verstaut sie sicher. Dann kann den Daten auch dann nichts mehr passieren, wenn sich der Rechner einen Virus einfängt oder abraucht.
  • Ich empfehle ausschließlich Laufwerke in 2,5-Zoll-Format (etwas größer als ein Stapel Spielkarten), weil sie kein Netzteil und sehr wenig Platz brauchen. Spätestens wenn man fünf dieser Geräte besitzt, wird das mit den Netzteilen höchst lästig.
  • Ich empfehle ausschließlich Laufwerke mit USB3-Schnittstelle (blaue Buchsen) – auch dann, wenn der aktuelle Rechner nur USB2-Schnittstellen (meinst schwarze Buchse) hat. Das wird sich mit dem nächsten Rechner ändern und USB2 ist für diesen Einsatzzweck viel zu langsam: USB2 kann in der Praxis vielleicht 20 MB/s übertragen. Bei einer Kapazität von 1 TB = 1.000.000 MB dauerte das Füllen zwischen einem halben und einem ganzen Tag – die vollständige Datensicherung eines gut gefüllten Rechners dauert dann gefühlt ein ganzes Wochenende. Bei einem Preisunterschied zwischen USB2- und USB3-Platten von weniger als 10 EUR brauche ich da jedenfalls nicht weiter nachzudenken.

Aber kommen wir zu den Neuerungen, die Anlass für diesen Beitrag sind:

  • Die Festplatten werden billiger. Für die ersten 1-TB-Platten habe ich noch rund 80 EUR bezahlt. Heute gibt es sie schon für weniger als 60 EUR.
  • Bis vor vielleicht einem Jahr war die größte im 2,5-Zoll-Format erhältliche Kapazität 1 TB. Mittlerweile gibt es sie auch mit 1,5 oder 2 TB und das zu Preisen unter 100 EUR.
  • Manche dieser Produkte kommen mit vielleicht hilfreichem Zubehör oder speziellen Eigenschaften.

Zwar sind auch noch 500-GB- (0,5 TB-) Geräte auf dem Markt. Die auch 10-15 EUR billiger sind als die 1-TB-Modelle. Auf die Speicherkapazität bezogen sind diese kleineren USB-Festplatten aber wesentlich teuerer. Sie sind also nur attraktiv, wenn man ganz genau weiß, dass man auf längere Zeit mit den 500 GB auskommen wird. Heute werden die meisten Rechner mit 1-TB-Platten ausgeliefert. Man kann sie also sicher mit einer 1-TB-Platte komplett sichern. Eine 500-GB-Platte reicht nicht mehr, wenn der Rechner voll ist.

Die Beilagen

Kommen wir zum Zubehör: Selbst die beiliegenden USB-Kabel sind irgendwann überflüssig, weil man schon genug davon rumliegen hat. Aber Achtung: USB3-Geschwindigkeiten erfordern auch USB3-Kabel, also die mit den blauen Einsätzen.

Manche USB-Festplatten enthalten etwas Software. Auf die kann man im Normalfall getrost verzichten, denn Software zur Datensicherung enthalten die Betriebssysteme wohl alle. Dann sollte man sich an den Standard halten, denn dann kann man die Daten auch leichter wieder von der Platte kratzen.

Ein anderer Zusatz ist eine Einrichtung zum Verschlüsseln der Festplatte. Wenn die Platte verloren geht, kommt der Finder nicht so ohne weiteres an die Daten. Allerdings haben diese Verschlüsselungseinrichtugnen einen denkbar schlechten Ruf: Immer wieder stellt sich heraus, dass die Verschlüsselung leicht zu knacken ist. Oft genug reicht einfaches Googeln, um an die Inhalte heranzukommen.

Einige Geräte enthalten zusätzliche Anschlüsse, einen Akku oder spezielle mechanische Eigenschaften:

  • Per WLAN kann man vor allem Handys und Tablets mit zusätzlichem Speicherplatz verbinden. Das geht recht einfach mit Apps der Festplattenhersteller.
  • Einige dieser Geräte haben einen Steckplatz für SD-Karten. Speicherkarte rein, Knopf drücken, schon wandert der Inhalt der Speicherkarte auf die Festplatte. Wenn man eine Videokamera mit SD-Karten benutzt, könnte diese Sicherungsmöglichkeit im Urlaub hilfreich sein.
  • Einige der externen Festplatten sind gegen grobe Behandlung geschützt. Sie haben eine Gummirahmen oder sind sogar wasserdicht. Im ausgeschateten Zustand sind aber wohl alle externen Festplatten so robust, dass man sie ohne weitere Maßnahmen in der Aktentasche herumtragen kann. Wenn die Festplatte auf den Steinboden fällt, ist ein Gummirahmen aber vielleicht schon hilfreich.
  • Besonders interessant ist aus meiner Sicht ein Netzwerkanschluss (RJ45). So kann man die Festplatte von allen Geräten im Netz aus erreichen, kann mit den WLAN-Geräten über die Festplatte ins Internet und hat einen Netzwerkspeicher mit eigener Notstromversorgung und ganz geringem Stromverbrauch.

Letzteres habe ich mit einem Intenso Memory 2 Move verwirklicht. Der Hersteller hat für meinen Geschmack die Einstellmöglichkeiten zu sehr kastriert. Das scheint er aber mittlerweile mit der Pro-Version korrigiert zu haben.

Um das Problem kurz anzudeuten: Mein Gerät besteht darauf, ein eigenes (Funk-) Netz aufzuspannen, in das man von außen nicht hinein kommt. Man kann also nur von der WLAN-Seite auf die Netzwerkseite zugreifen und das auch nur relativ umständlich. Im Handbuch der Pro-Version steht etwas von einem Bridge-Modus (Brückenbetrieb). Damit landen dann wohl alle Geräte im gleichen Netz und können sich alle gegenseitig sehen. Spätestens beim Zugriff auf den Drucker in Netzwerk ist das ausgesprochen hilfreich.

Noch eine Warnung vor Datensicherung über das Netzwerk (RJ45-Buchse): Alle mir bekannten Geräte beherrschen hier nur 100 Mbit/s, was noch langsamer ist als USB2. Das reicht für den Internetzugang oder den Zugriff auf den Drucker vom WLAN aus. Aber wenn man einen ausgewachsenen Rechner auf die Platte sichern will, dann sollte man das doch besser per USB oder notfalls per WLAN tun. Gegen USB3 kommt selbst 1000-Mbit/s-Ethernet nicht an.

Die Netzwerkanbindung der Festplatte nutze ich aber, um Daten zwischen den Rechnern in meinem Netz auszutauschen – das sind selten mehr als ein paar MB. So brauche ich keine Datenfreigaben auf den Rechnern und habe ein Sicherheitsloch weniger. Dafür ist die externe Festplatte offen wie ein Scheunentor. Also sollte man vertrauliche Daten dort so schnell wie möglich wieder löschen.

Das soll es mal wieder gewesen sein. Kommentare sind erwünscht. Und empfehlen Sie diesen Newsletter doch weiter! Bestellung per Mail an pc-tipps-subscribe@tw-h.de.

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Alexander von Obert * http://www.techwriter.de/beispiel/16novemb.htm
Letzte Änderung: 06.04.16 (Erstfassung)


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