Unter diesem Titel gibt es in meiner Website schon lange eine eigene Seite. In den letzten Monaten habe ich auf diesem Gebiet aber ein paar neue Erfahrungen machen können,
deshalb dieser neue Beitrag.
Die Anforderungen steigen
Manche WLAN-Geräte sind heute tauber als vor einigen Jahren. Das liegt daran, dass viele WLAN-taugliche Geräte
kleiner sind als früher. In ein Notebook kann man größere Antennen einbauen als in ein Tablet oder gar ein Smartphone.
Eine hochwertige Rückseite aus Metall macht die Antennenprobleme eindeutig nicht kleiner. Diese Geräte haben also
oft an Orten Probleme mit dem Internetzugang, an denen technisch durchaus WLAN-Nutzung möglich ist.
Auf der anderen Seite führen diese Geräte auch dazu, dass man an ganz neuen Orten ein funktionierendes WLAN haben will.
Also muss überall genügend Feldstärke her.
Die einfachste Möglichkeit ist natürlich, das ADSL- oder Kabelmodem aus seiner Ecke hervorzuholen und zentraler aufzustellen.
Das mag gelegentlich schon reichen, aber oft genug eben nicht. Wenn der Internet-Vertrag noch dazu schon einige Jahre alt
ist und das Modem weniger als drei Antennen hat, braucht man sich über eine begrenzte Reichweite nicht zu wundern.
Wenn die Feldstärke eigentlich ausreichend ist, aber die Verbindung trotzdem manchmal sehr langsam ist, kann ein anderer
WLAN-Kanal freier sein und deshalb eine bessere Verbindung bieten. Dazu später noch mehr.
WLAN-Verstärker ab 20 EUR
Wenn es nur darum geht, das WLAN um einen Raum zu verlängern, dann bietet sich eine einfache, preiswerte Lösung an:
WLAN-Repeater wie TP-Link TL-WA854RE oder Medion P85019 gibt es schon ab 20 EUR. Man stecke sie passend zwischen dem
Modem und der unversorgten Stelle in eine Steckdose, auf dass sie Zwischenstation (Repeater) spielen.
Soll der eigene WLAN-Bereich deutlich vergrößert werden, gibt es leistungsfähigere Repeater wie den TP-Link TL-WA901ND.
Vielleicht fliegt auch noch irgendwo ein Modem rum, das sich als WLAN-Repeater verwenden lässt. Mit den drei großen Antennen
kann so ein Gerät auch da noch etwas vom WLAN hören, wo ein Tablet oder auch manches Notebook schon längst den Kontakt
verloren hat und eine größere Reichweite hat es auch. Zudem braucht man außer der Steckdose für die Stromversorgung keinerlei
Anschlüsse. Man kann den Repeater also unauffällig da unterbringen, wo er seinen Zweck erfüllen kann. So kann man auch
im Garten surfen – sofern die Anzeige des Gerätes hell genug ist, dass man auch bei Sonnenschein etwas darauf erkennen
kann.
Man sollte aber bedenken, dass jedes Datenpaket jetzt zweimal durch die Luft geht, was die Übertragungsgeschwindigkeit
reduziert. So lange man aber wirklich nur ins Internet will, ist das kein Problem – ein WLAN ist schneller als die
üblichen Internetzugänge. Erst wenn man größere Datenmengen auf seinen anderen Rechner übertragen will, kann das quälend
langsam werden. DVDs sollte man so nicht kopieren :-)
Alternative Accesspoint
Die meisten der hier angesprochenen Geräte haben auch einen Anschluss für ein Netzwerkkabel. Sofern man vom Modem bis
zum Repeater ein Netzwerkkabel ziehen kann, kann man die Repeater als Accesspoint betreiben. Sie verbinden die
WLAN-Geräte dann über das viel schnellere Netzwerkkabel mit dem Modem oder anderen per Kabel angebundenen Geräten.
Beim Accesspoint-Betrieb scheiden sich im Internet die Geister: Soll man beide Geräte auf dem gleichen Kanal betreiben oder
auf unterschiedlichen? Der Repeater-Betrieb läuft ja zwangsweise auf dem WLAN-Kanal des Modems. Wenn es beim
Accesspoint-Betrieb Probleme gibt, kann man Modem und Accesspoint unterschiedliche Kanäle zuweisen, aber den gleichen
WLAN-Namen (SSID) und das gleiche Passwort verwenden. Das Endgerät sucht sich in jedem Fall die Gegenstation aus, die an
seinem Standort die bessere Verbindung bietet. Oder man schaltet das WLAN am Modem gleich ganz ab und verlässt sich auf
den Accesspoint.
WLAN-Kanal manuell zuweisen
Wenn man die Kanäle schon manuell zuweisen will, sollte man das gezielt tun. Dabei hilft beispielsweise die kostenlose
Android-App Wifi Analyzer. Man geht mit dem Smartphone oder Tablet durch die Wohnung uns sieht sich an, auf welchen
Kanälen die WLANs der Nachbarn arbeiten. Dann stellt man Modem und ggf. Accesspoint auf Kanäle ein, auf denen möglichst
wenig los ist.
Bei der Kanalwahl sollte man mindestens drei Kanäle Abstand halten, weil sich die Kanäle überlappen. Beim UKW-Rundfunk macht
man das auch so: Ein Kanal ist dort 300 kHz breit, die Sender benutzen aber ein 100-kHz-Raster. So kann man mehr Sender
(oder in unserem Fall WLANs) im begrenzten Frequenzbereich unterbringen, weil die Sender weiter weg von der Mittenfrequenz
immer schwächer senden.
Wohl jedes Modem ist bei der Auslieferung auf automatische Kanalwahl eingestellt. Nur hört es an einem Standort
im Keller nicht unbedingt die WLANs der Nachbarn. Meiner Erfahrung nach stellen die Modems eine möglichst niedrige Kanalnummer
ein. Das Modem des Nachbarn macht das vermutlich auch so und schon ballt sich alles am unteren Ende des Bandes.
Grundsätzlich kann man mehrere WLANs auf einem Kanal betreiben. Nur teilen sich dann beide WLANs die Kanalkapazität.
Und weil sich nicht alle Geräte auf dem Kanal gegenseitig hören können, senden dann schon mal zwei gleichzeitig.
Wenn der Empfänger aber beide sendenden Geräte hören kann, empfängt er nur noch Wellensalat. Das macht beide WLANs nochmal
langsamer – vor allem dann, wenn es viel zu übertragen gibt.
Verloren geht dabei übrigens nichts, weil der Sender immer auf eine Quittung vom Empfänger wartet und im Zweifelsfall das
Datenpaket nochmals schickt. Aber schneller wird die Verbindung dabei natürlich nicht.
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